Schon am ersten Tag in meiner Pflegestelle habe ich mich mutig in den Trubel gewagt. Am liebsten sitze ich im Kinderzimmer auf der Fensterbank und beobachte das wilde Treiben. Auch wenn ich eine Dame mittleren Alters bin, bin ich gerne Mittendrin. Für Streicheleinheiten setze ich mein überzeugendes, lautes Schnurren ein – und das funktioniert fast immer.
Ich kann mir gut vorstellen als Zweitkatze in ein neues Zuhause zu kommen. Oder auch einfach nur mit Menschen zu leben, wenn ich die Möglichkeit habe, ab und zu um die Häuser zu ziehen und dort andere Katzen zu treffen.
Spielen ist irgendwie nichts (mehr) für mich, ich liege lieber auf der Fensterbank oder dem Sofa und genieße Gesellschaft.
Wie ich auf der Straße gelandet bin, weiß ich selbst nicht genau, aber ich bin mir sicher, dass ich früher einmal ein Zuhause hatte. In der Wohnung bewege ich mich selbstbewusst und lasse mich von Alltagsgeräuschen – selbst dem Staubsauger – nicht beeindrucken. Das Katzenklo benutze ich natürlich tadellos. Nur das Hochheben und auf dem Schoß sitzen ist mir noch nicht ganz geheuer. Dafür brauche ich einen geduldigen Menschen, der mir Zeit gibt, Vertrauen zu fassen und zu zeigen, dass ich eine liebevolle und gesellige Begleiterin sein kann.